Die Klimakrise verändert unsere Welt in rasantem Tempo, und eine der am stärksten betroffenen Dimensionen ist unsere Ernährung. Landwirtschaftliche Praktiken, die wir heute kennen, stehen vor enormen Herausforderungen durch steigende Temperaturen, unregelmäßige Niederschläge und häufigere Extremwetterereignisse. Gleichzeitig trägt das aktuelle Ernährungssystem selbst maßgeblich zur Erderwärmung bei. Die komplexe Wechselbeziehung zwischen Klimawandel und Ernährung zeigt sich nicht nur in ökologischen Belastungen, sondern auch in sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Immer mehr Menschen stehen vor der Frage, wie ihre Essgewohnheiten das Klima beeinflussen und welche Veränderungen nötig sind, um sowohl unsere Gesundheit als auch die Zukunft unseres Planeten zu sichern.
Während die intensive Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Düngemitteln und Treibstoff weltweit jährlich eine Vielzahl an Treibhausgasen produziert, steigt auch das Risiko von Ernteausfällen und Lebensmittelknappheit. Zugleich nimmt die Nachfrage nach nährstoffreichen und nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu. Händler und Hersteller, von renommierten Bio-Anbietern wie Alnatura, Bioland oder Veganz bis hin zu innovativen Marken wie der Rügenwalder Mühle und Dr. Oetker (Plant-based), appellieren an bewussteren Konsum und nachhaltige Produktion. Die Spannbreite der Möglichkeiten reicht von regionaler, saisonaler Bio-Produktion über zertifizierte Demeter-Landwirtschaft bis hin zur Revolutionierung unserer Ernährung hin zu mehr pflanzenbasierten Alternativen.
Diese Entwicklungen werfen essentielle Fragen auf: Welche Rolle spielt die Reduktion von Fleischkonsum und Lebensmittelverschwendung? Wie wirken sich landwirtschaftliche Flächennutzung und Ressourcenverbrauch auf den Klimawandel aus? Und nicht zuletzt, wie können technologische und gesellschaftliche Innovationen – zum Beispiel im Smart Home-Bereich – zur Entlastung unserer Ernährungssysteme beitragen? Die folgenden Abschnitte vertiefen diese Themen mit Fakten, Beispielen und Handlungsempfehlungen.
Die Klimakrise und ihr direkter Einfluss auf landwirtschaftliche Erträge
Die Landwirtschaft ist ein zentraler Sektor, der stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen ist. Ernteerträge unterliegen zunehmend Schwankungen durch veränderte Niederschlagsmuster, Dürren und Überschwemmungen. Besonders Kulturen wie Weizen, Mais und Reis haben durch hohe Temperaturen während der Blütezeit erheblichen Ertragsrückgang erfahren. Das führt nicht nur zu regionalen Produktionseinbußen, sondern beeinflusst auch globale Märkte.
Unregelmäßige Niederschläge und extrem Wetterlagen können zudem die Bodenqualität beeinträchtigen. Ein Beispiel ist die Bodenerosion durch Starkregen, welche fruchtbaren Boden abträgt und somit die Produktivität weiter mindert. Die notwendige Anpassung der Landwirtschaft an diese Bedingungen erfordert aber Ressourcen und Innovationen, wie zum Beispiel resilientere Saatgutsorten oder verbesserte Bewässerungstechniken.
Dieses komplexe Bild wird durch einen Blick auf den globalen Stand der Landwirtschaft geändert: Zwar hat der technische Fortschritt in Bereichen wie Präzisionslandwirtschaft und nachhaltiger Bodenbewirtschaftung Fortschritte gebracht, doch sind diese nicht überall verfügbar. Besonders in Ländern des globalen Südens, die oftmals stärker von klimabezogenen Problemen betroffen sind, fehlen die Mittel für solche Technologien. Dies verschärft Ungleichheiten und kann zu Migrationsdruck führen, was wiederum gesellschaftliche Spannungen verstärkt.
- Ertragsminderungen bei Grundnahrungsmitteln: Ein Rückgang von bis zu 10 % bei Weizen und Mais in einigen Regionen Europas wird beobachtet.
- Bodenqualität: Zunehmende Bodenerosion durch Starkregen und Hungertrocknen verringert die landwirtschaftliche Nutzfläche.
- Regionale Disparitäten: Entwicklungsländer leiden stärker unter den Folgen der Klimakrise, während technologisch fortgeschrittene Länder teilweise besser angepasst sind.
| Faktor | Auswirkung auf Landwirtschaft | Beispielregion |
|---|---|---|
| Hitzewellen | Reduzierung der Pflanzenproduktivität | Südeuropa |
| Starkregen | Bodenerosion, Ernteausfälle | Mitteleuropa |
| Dürren | Verringerung der Wasserverfügbarkeit | Subsahara-Afrika |
| Unregelmäßige Niederschläge | Unsichere Anbaubedingungen | Südostasien |

Innovative Ansätze für klimaresiliente Landwirtschaft
Um dem Einfluss der Klimakrise auf die Landwirtschaft entgegenzuwirken, werden innovative Lösungen erforscht und umgesetzt. Beispielsweise investiert die Bio Company verstärkt in biologisches Saatgut, das widerstandsfähiger gegenüber Hitzestress ist. Die Förderung von Agroforstsystemen, bei denen Bäume und Nutzpflanzen kombiniert werden, hilft, die Bodenerosion zu reduzieren und Kohlenstoff im Boden zu speichern.
Darüber hinaus bieten digitale Systeme im Smart Home und in der Landwirtschaft neue Möglichkeiten. Präzisionssensoren messen Bodenfeuchte und Wetterbedingungen, sodass Wasser und Dünger effizienter eingesetzt werden können. Eine interessante Übersicht technischer Innovationen findet sich auf dieser Seite, die auch auf nachhaltige Landbewirtschaftung eingeht.
- Förderung klimaresilienter Kulturen durch biologische Züchtung (z.B. Demeter zertifizierte Projekte)
- Agroforstwirtschaft zur Verbesserung der Biodiversität und Kohlenstoffbindung
- Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft für effizienten Ressourceneinsatz
- Bildung und Wissensaustausch für nachhaltige Praktiken, z.B. bei Followfood
Die Rolle der Ernährung in der Klimakrise: Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch
Das Ernährungssystem ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen weltweit und verantwortet bis zu 37 Prozent der globalen Emissionen. Dies umfasst auf der einen Seite die direkte Landwirtschaft, etwa durch Methanemissionen von Wiederkäuern und Lachgasfreisetzung aus Düngemitteln, sowie auf der anderen Seite indirekte Einflüsse wie Abholzung zur Schaffung von Anbau- und Weideflächen.
Die tierische Lebensmittelproduktion ist besonders problematisch: In Deutschland beispielsweise verursachen 69 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen tierische Produkte. Eine Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung könnte diese Emissionen um fast die Hälfte reduzieren. Anbieter wie Veganz oder die Rügenwalder Mühle bieten mittlerweile vielfältige pflanzenbasierte Alternativen, die klimafreundlicher sind und gleichzeitig ernährungsphysiologische Vorteile mit sich bringen.
Doch nicht nur die Produktion, sondern auch die Verarbeitung, der Transport und die Lagerung von Lebensmitteln tragen erheblich zum CO2-Fußabdruck bei. Zudem verursacht Lebensmittelverschwendung etwa 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Die Reduktion dieser Verschwendung bietet ein enormes Potenzial zur Klimaschonung.
- Direkte Emissionen: Methan (25x CO2-Wirkung) aus Wiederkäuern und Reisfeldern, Lachgas (298x CO2-Wirkung) aus Böden
- Indirekte Emissionen: Abholzung, Landnutzungswandel, Verlust an Biodiversität
- Lebensmittelverarbeitung und -transport: 13 Prozent anteilig an Emissionen
- Lebensmittelverschwendung: 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen
| Quelle der Emissionen | Prozentualer Anteil |
|---|---|
| Direkte landwirtschaftliche Emissionen | 12 % |
| Landnutzungsänderungen (z.B. Abholzung) | 12 % |
| Verarbeitung, Transport und Lagerung | 13 % |
| Lebensmittelverschwendung | 10 % |

Der ökologische Fußabdruck von Fleisch und pflanzlichen Alternativen
Der Verbrauch tierischer Produkte ist besonders ressourcenintensiv. Für die Erzeugung von einem Kilogramm Schweinefleisch werden beispielsweise etwa 650 Gramm Soja als Futtermittel benötigt. Die Rügenwalder Mühle als Vorreiter in der Produktion pflanzenbasierter Fleischalternativen zeigt, dass es möglich ist, Fleischkonsum zu reduzieren, ohne auf Geschmack zu verzichten.
Bio-zertifizierte Lebensmittel von Bioland oder Alnatura sind oft nachhaltiger produziert, denn sie verbrauchen weniger Energie und setzen auf nachhaltige Düngemittel. Dennoch ist der Umstieg auf eine vorwiegend pflanzliche Ernährung der effektivste Hebel, um Treibhausgasemissionen zu senken und gleichzeitig Landressourcen zu schonen.
- Tierische Produkte beanspruchen große Flächen und Ressourcen
- Umstellung auf pflanzliche Ernährung reduziert Treibhausgasemissionen bis zu 50 %
- Bio-Produkte (Alnatura, Bioland, Demeter) bieten umweltfreundliche Alternativen
- Fleischersatzprodukte (Veganz, Rügenwalder Mühle) fördern CO2-Reduktion
Einfluss von Ernährungssystemen auf Landnutzung und Biodiversität
Die Umwandlung natürlicher Lebensräume in landwirtschaftliche Flächen ist eine der Hauptursachen für den Verlust von Biodiversität und Treibhausgasemissionen. Global genutzte Flächen für die Tierproduktion machen etwa 83 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen aus, liefern aber lediglich rund 18 Prozent der Kalorien. Im Gegensatz dazu werden nur etwa 17 Prozent der Flächen für direkte pflanzliche Ernährung verwendet, die aber 82 Prozent der Kalorien liefert.
Die Beschaffung von Futtermitteln, insbesondere Soja, hat gravierende Auswirkungen auf Wälder und Savannen in Südamerika, was zu einer massiven Freisetzung von CO2 führt. Der deutsche Soja-Import stammt zu einem erheblichen Teil aus Brasilien und Argentinien, wo wiederum großflächig Regenwald gerodet wird, um Platz für den Anbau zu schaffen. Anbieter wie Followfood sind bemüht, diesen Fußabdruck zu verringern, indem sie entwaldungsfreie Produkte fördern und Transparenz schaffen.
Eine flexitarische Ernährungsweise nach den Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission, die den Fleischkonsum deutlich reduziert, könnte die landwirtschaftlich genutzte Fläche um bis zu 18 Prozent verringern. Vegetarische und vegane Ernährungsweisen führen zu noch größeren Einsparungen, was auch den Erhalt der Biodiversität fördert.
- Tierische Produktion nutzt 83 % der landwirtschaftlichen Fläche, liefert aber nur 18 % der Kalorien
- Direkte pflanzliche Ernährung beansprucht 17 % der Fläche und liefert 82 % der Kalorien
- Entwaldung in Südamerika durch Sojaanbau für Futtermittel
- Flexitarische und pflanzenbasierte Diäten reduzieren Landverbrauch erheblich
| Ernährungsweise | Flächenverbrauch (qm pro Person/Jahr) | Reduktion gegenüber aktueller Ernährung |
|---|---|---|
| Aktuelle Ernährung | 2022 | 0 % |
| Flexitarisch (max. 1 Fleischmahlzeit/Woche) | 1658 | 18 % |
| Vegetarisch | 1098 | 46 % |
| Vegan | 1030 | 49 % |

Lebensmittelverschwendung und die Klimakrise: Warum weniger mehr ist
Lebensmittelverschwendung stellt eine massive Belastung für Klima und Ressourcen dar. Weltweit werden rund 40 Prozent der produzierten Lebensmittel nie konsumiert. In Deutschland werden pro Jahr über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet, was ähnlich hohe CO2-Emissionen verursacht wie der gesamte Verkehrssektor.
Der Verlust von Nahrungsmitteln tritt entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf – vom Feld bis zum Teller. Insbesondere in der Landwirtschaft gehen durch Ernteverluste und Qualitätsmängel genießbare Nahrungsmittel verloren. Im Konsumbereich verursachen falsche Lagerung, Überproduktion und mangelndes Bewusstsein für Reste große Mengen an Abfall.
Initiativen von Unternehmen wie enerbio (Rossmann) oder Edeka Bio setzen sich aktiv für die Reduktion von Lebensmittelverschwendung ein, zum Beispiel durch bessere Planung, regionale Vermarktung von Überschüssen und Aufklärung der Verbraucher. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können durch bewusstes Einkaufen und Haltbarmachen einen wichtigen Beitrag leisten.
- Rund 40 % der Nahrungsmittel weltweit gehen verloren oder werden weggeworfen
- Lebensmittelverschwendung verursacht ca. 10 % der globalen Treibhausgasemissionen
- Wirtschaftliche und ökologische Vorteile durch Vermeidung von Verschwendung
- Engagement von Discountern, Bio-Supermärkten und Herstellern zur Minimierung der Abfallmengen
- Individuelle Maßnahmen: bewusster Einkauf, Resteverwertung, Haltbarmachung
| Bereich | Verlust in Tonnen | Beitrag zu Emissionen |
|---|---|---|
| Landwirtschaft (Ernteverluste) | 1,2 Mrd. t | hoch |
| Lieferkette (Transport, Lagerung) | 931 Mio. t | mittel |
| Konsum (Wegwerfen zu Hause) | 400 Mio. t | niedrig |
| Gesamt | 2,5 Mrd. t | sehr hoch |
Nachhaltige Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise
Eine nachhaltige Ernährung umfasst nicht nur die Reduzierung von tierischen Produkten, sondern auch die Bevorzugung von Bio-Lebensmitteln, den Kauf regionaler und saisonaler Produkte sowie die Minimierung von Lebensmittelabfällen. Große Supermarktketten bieten inzwischen immer mehr Bio-Optionen, etwa Alnatura, Edeka Bio und Bioland, die Umwelt und Klima entlasten.
Unternehmensinitiativen von Dr. Oetker (Plant-based) oder Followfood fördern den Wandel hin zu klimafreundlichen Ernährungsweisen, indem sie neben pflanzlichen Produkten auch faire und nachhaltige Produktionsmethoden unterstützen. Zudem ermöglicht eine bewusste Ernährung die Verringerung von Umweltbelastungen und die Stärkung der lokalen Ernährungssicherheit.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet der Wandel auch die Chance, sich gesellschaftlich zu engagieren und so den Druck auf Politik und Wirtschaft zu erhöhen. Mehrere Studien belegen, dass sich durch eine Umstellung auf pflanzenbasierte Ernährung die persönliche Klimabilanz erheblich verbessert.
- Umschichtung der Agrarsubventionen von Tierhaltung zu pflanzenbasierter Landwirtschaft
- Förderung Bio-zertifizierter Produkte (Demeter, Bioland, Alnatura)
- Bewusster Einkauf saisonaler und regionaler Produkte zur Ressourcenschonung
- Vermeidung von Lebensmittelverschwendung durch Planung und Resteverwertung
- Gesellschaftliches Engagement für nachhaltige Ernährungssysteme
| Maßnahme | Auswirkung auf das Klima | Beispiel |
|---|---|---|
| Reduktion Fleischkonsum | bis zu 50 % weniger Emissionen | Rügenwalder Mühle pflanzliche Alternativen |
| Bio-Lebensmittel kaufen | weniger Umweltbelastung | Alnatura, Bioland, Demeter |
| Lebensmittelverschwendung vermeiden | Emissionsminderung und Ressourcenschonung | enerbio (Rossmann), Edeka Bio |
| Regionale und saisonale Ernährung | Reduktion von Transportemissionen | Lokale Märkte und Anbieter |
| Gesellschaftliches Engagement | Langfristige Systemveränderung | Aufklärung und Initiativen |
FAQ – Antworten auf wichtige Fragen zur Klimakrise und Ernährung
- Wie stark trägt die Ernährung zum Klimawandel bei?
Das globale Ernährungssystem ist für etwa ein Drittel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Besonders die Produktion von tierischen Lebensmitteln verursacht dabei hohe Emissionen. - Welche Ernährungsweisen sind am klimafreundlichsten?
Eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung, vegetarisch oder vegan, reduziert den ökologischen Fußabdruck erheblich im Vergleich zur omnivoren Ernährung. - Wie kann ich als Verbraucher Lebensmittelverschwendung vermeiden?
Bewusster Einkauf, richtige Lagerung, kreative Resteverwertung und die Nutzung von Haltbarmachungstechniken sind wirksame Maßnahmen. - Warum sind regionale und saisonale Produkte besser für das Klima?
Sie verursachen weniger Transportemissionen, sind frischer und schonen Ressourcen durch geringeren Bedarf an Lagerung und Verpackung. - Wie unterstützen Marken wie Alnatura, Veganz oder Followfood nachhaltige Ernährung?
Diese Unternehmen bieten Bio- und pflanzenbasierte Produkte an, fördern umweltfreundliche Landwirtschaft und setzen sich für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie ein.


